Der „Tag des offenen Denkmals 2024“ im Schloss Schönefeld.
Immer am zweiten Sonntag im September findet der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Auch in diesem Jahr wurden die Schlosstüren und das Schlosstor weit für die heranströmenden Besucher geöffnet. Zur Begrüßung flatterten bunte Luftballons am Geländer.
Insgesamt luden vier Führungen von 14 bis 16 Uhr ein, Interessantes und Wissenswertes über die Geschichte des Schloss Schönefeld zu erfahren. Dabei wurden vielerlei Fragen zur Entstehung vom einstigen Rittergut bis zum heutigen Schloss gestellt und beantwortet. Besondere Beachtung bei den Schlossführungen durch das Haus und den angrenzenden Garten fand Clara Hedwig von Eberstein. Sie ist die letzte Besitzerin des Schlosses und ihre Initialen schmücken zum Beispiel die große Schlosstür. Auch Hinweise auf ihren Familiennamen befinden sich über der Tür: der Eber, in Stein gehauen.
Die Baroness von Eberstein war nie verheiratet und hatte auch keine Kinder. Großes Vergnügen bereitete ihr das Reisen. Neben völkerkundlichen Gegenständen, die sich in diversen Leipziger Museen befinden, brachte sie viele verschiedene Naturalien mit. So befinden sich im Schlosspark, dank ihr, zum Beispiel eine Rotbuche, eine Platane und ein Trompetenbaum.
Die Idee, eine Pyramide als letzte Ruhestätte, brachte sie ebenfalls von einer ihrer Reisen mit. Diese befindet sich gleich neben der Schönefelder Gedächtniskirche und diente der gesamten Familie als letzte Begräbnisstätte.
Dank der Baroness befindet sich im Schloss Schönefeld und dem angrenzenden Gebäude die Förderschule. Im gegenüberliegendem Torbogenhaus ist unter anderem das KulturGut, wo heute leckerer Kuchen und Kaffee verkauft wurde, untergebracht. Die Terrasse des KulturGutes war bei bestem Wetter mit zahlreichen Gästen besetzt. Gleich nebenan wurden selbstgeschaffene Kostbarkeiten zum Kauf angeboten. So zum Beispiel allerlei Tonwaren, selbstkreierte Karten, verschiedene süße Aufstriche, Schmuck, Handschmeichler und vieles mehr. Ein Besuch lohnt sich immer!
Auch im Schlosssaal konnte man bei Klaviermusik leckere Kuchen und Torten, Kaffee/ Tee oder Kaltgetränke genießen. Frisch gestärkt oder gleich im Anschluss an die Führung trauten sich viele Besucher bis zum Turm hinauf. Diese Gelegenheit gibt es nicht so oft und um so gefragter war der Aufstieg. Der Lohn war eine tolle Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen. Von hier oben konnte man nur erahnen, wie groß das Gelände zu Clara Hedwig von Ebersteins Zeiten gewesen war.
Ein schöner und ereignisreicher Nachmittag geht zu Ende, wir danken allen Besucher*innen für ihr Interesse am Schloss Schönefeld.
Bis zum nächsten Mal!
Text und Fotos Heike Thieme-Hoser.